Poeten am Gardasee

»Im schönen Land Italien liegt ein See«, singt Dante. Hier fühlte sich Catull »von Sorgen frei«, hatte Goethe den Wunsch, seine Freunde um sich zu versammeln, ruderte Thomas Mann im erholsamen »Sonnenfrieden“ – die wohltuende Wirkung des Gardasees hat auch Dichter zu allen Zeiten angezogen. Aber, wie Vergil weiß, kann der See auch »aufbrausen wie das Meer mit tosenden Fluten«, was Goethe bestätigt, der hier ein »köstliches Schauspiel« und ein nicht bloß anekdotisches Abenteuer in Malcesine erlebte. In Arco und Riva, den Kurorten des alten Österreich, suchten Rainer Maria Rilke, Friedrich Nietzsche, Heinrich und Thomas Mann sowie Franz Kafka Erholung bei »Terrain«- und »Luftkuren«. Besonders milde ist die Luft am lombardischen Ufer in Gardone Riviera. Paul Heyse hatte hier eine Villa und schrieb Novellen vom Gardasee. Gabriele d’Annunzio entwarf oberhalb davon den Vittoriale degli Italiani, unweit der (inzwischen verkauften) Villa des heutigen Weltkünstlers André Heller. Der Humanistenzirkel des Agostino Brenzone am »schönsten Ort der Welt« in San Vigilio am venezianischen Ufer, die merkwürdige Halkyonische Akademie für unangewandte Wissenschaften des Otto Erich Hartleben in Salò, eine leidenschaftliche Liebe zwischen D. H. Lawrence und Frieda Richthofen in Gargnano und nicht zuletzt einheimische Dichter wie Cesare Arici und Giosuè Carducci feiern vielstimmig eine in dieser Vielfalt einmalige europäische Kulturlandschaft.

Die Fahrt kann seit dem Frühjahr 2023 nicht mehr angeboten werden, da das Grand-Hotel Gardone Riviera für dieses Jahr schließt!

Fotos: Milena Heißerer